×
Wenn Ihr Fragen habt, egal ob Smalltalk, Wissen, Medizinisches, Medikamente etc. stellt sie in diesem Forum

UNSER Adventskalender 2020

30 Nov 2020 23:39 #946 von danny
UNSER Adventskalender 2020 wurde erstellt von danny
1. Türchen
 
Das Märchen von der traurigen Traurigkeit
Es war eine kleine alte Frau, die bei der zusammengekauerten Gestalt am
Straßenrand stehen blieb. Das heißt, die Gestalt war eher körperlos,
erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen.
"Wer bist du?" fragte die kleine Frau neugierig und bückte sich ein wenig
hinunter. Zwei lichtlose Augen blickten müde auf. "Ich ... ich bin die
Traurigkeit", flüsterte eine Stimme so leise, dass die kleine Frau Mühe
hatte, sie zu verstehen.
"Ach, die Traurigkeit", rief sie erfreut aus, fast als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
"Kennst du mich denn", fragte die Traurigkeit misstrauisch.
"Natürlich kenne ich dich", antwortete die alte Frau, "immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja, aber ..." argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du nicht vor mir, hast du denn keine Angst?"
"Oh, warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch
selber nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst und dich so nicht
vertreiben lässt. Aber, was ich dich fragen will, du siehst - verzeih
diese absurde Feststellung - du siehst so traurig aus?"
"Ich ... ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
Die kleine alte Frau setzte sich jetzt auch an den Straßenrand. "So,
traurig bist du", wiederholte sie und nickte verständnisvoll mit dem
Kopf. "Magst du mir erzählen, warum du so bekümmert bist?"
Die Traurigkeit seufzte tief auf. Sollte ihr diesmal wirklich jemand
zuhören wollen? Wie oft hatte sie vergebens versucht und ...
"Ach, weißt du", begann sie zögernd und tief verwundert, "es ist so, dass
mich offensichtlich niemand mag. Es ist meine Bestimmung, unter die
Menschen zu gehen und eine Zeitlang bei ihnen zu verweilen. Bei dem
einen mehr, bei dem anderen weniger. Aber fast alle reagieren so, als
wäre ich die Pest. Sie haben so viele Mechanismen für sich entwickelt,
meine Anwesenheit zu leugnen."
"Da hast du sicher Recht", warf die alte Frau ein. "Aber erzähle mir ein wenig davon."
Die Traurigkeit fuhr fort: "Sie haben Sätze erfunden, an deren Schutzschild ich abprallen soll.
Sie sagen "Papperlapapp - das Leben ist heiter", und ihr falsches Lachen macht ihnen Magengeschwüre und Atemnot.
Sie sagen "Gelobt sei, was hart macht", und dann haben sie Herzschmerzen.
Sie sagen "Man muss sich nur zusammenreißen" und spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken.
Sie sagen "Weinen ist nur für Schwächlinge", und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe.
Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht spüren müssen."
"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir oft in meinem
Leben begegnet. Aber eigentlich willst du ihnen ja mit deiner
Anwesenheit helfen, nicht wahr?"
Die Traurigkeit kroch noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Ja, das will
ich", sagte sie schlicht, "aber helfen kann ich nur, wenn die Menschen
mich zulassen. Weißt du, indem ich versuche, ihnen ein Stück Raum zu
schaffen zwischen sich und der Welt, eine Spanne Zeit, um sich selbst
zu begegnen, will ich ihnen ein Nest bauen, in das sie sich fallen
lassen können, um ihre Wunden zu pflegen.
Wer traurig ist, ist ganz dünnhäutig und damit nahe bei sich.
Diese Begegnung kann sehr schmerzvoll sein, weil manches Leid durch die
Erinnerung wieder aufbricht wie eine schlecht verheilte Wunde. Aber
nur, wer den Schmerz zulässt, wer erlebtes Leid betrauern kann, wer das
Kind in sich aufspürt und all die verschluckten Tränen leerweinen
lässt, wer sich Mitleid für die inneren Verletzungen zugesteht, der,
verstehst du, nur der hat die Chance, dass seine Wunden wirklich
heilen.
Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über die groben Narben. Oder verhärten sich mit einem Panzer aus Bitterkeit."
Jetzt schwieg die Traurigkeit, und ihr Weinen war tief und verzweifelt.
Die kleine alte Frau nahm die zusammengekauerte Gestalt tröstend in den
Arm. "Wie weich und sanft sie sich anfühlt", dachte sie und
streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit",
flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln
kannst. Ich weiß, dass dich viele Menschen ablehnen und verleugnen.
Aber ich weiß auch, dass schon einige bereit sind für dich. Und glaube
mir, es werden immer mehr, die begreifen, dass du ihnen Befreiung
ermöglichst aus ihren inneren Gefängnissen. Von nun an werde ich dich
begleiten, damit die Mutlosigkeit keine Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hatte aufgehört zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete verwundert ihre Gefährtin.
"Aber jetzt sage mir, wer bist du eigentlich?"
"Ich", antwortete die kleine alte Frau und lächelte still. "Ich bin die Hoffnung!"
Verfasser/Autor: Inge Wuthe - Gestalttherapeutin


OMNIA TEMPUS HABENT

Diagnose IPAH im Februar 2013, in Behandlung bei OA Dr. Ulrich Krüger, jetzt Dr. Fischer Herzzentrum Duisburg, Medikamente: Sildenafil, Bosentan jetzt Macitentan, Subkutane Treprostinilpumpe, seit Januar 2024 getunnelter ZVK mit externer Pumpe (Groshongkatheter), 24/7 Sauerstoff, Marcumar, Diuretika

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

19 Dez 2020 23:29 #967 von danny
2. Türchen

Die Weihnachtsmaus
Die Weihnachtsmaus ist sonderbar –
sogar für die Gelehrten.
Denn einmal nur im ganzen Jahr
entdeckt man ihre Fährten.
Mit Fallen und mit Rattengift
kann man die Maus nicht fangen.
Sie ist, was diesen Punkt betrifft,
noch nie ins Garn gegangen.
Das ganze Jahr macht diese Maus
den Menschen keine Plage.
Doch plötzlich aus dem Loch heraus
kriecht sie am Weihnachtstage.
Zum Beispiel war vom Festgebäck,
das Mutter gut verborgen,
mit einem mal das Beste weg
am ersten Weihnachtsmorgen.
Da sagte jeder rundheraus:
Ich hab´ es nicht genommen!
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen.
Ein andres Mal verschwand sogar
das Marzipan von Peter;
Was seltsam und erstaunlich war.
Denn niemand fand es später.
Der Christian rief rundheraus:
ich hab es nicht genommen!
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen!
Ein drittes Mal verschwand vom Baum,
an dem die Kugeln hingen,
ein Weihnachtsmann aus Eierschaum
nebst andren leck`ren Dingen.
Die Nelly sagte rundheraus:
Ich habe nichts genommen!
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen!
Und Ernst und Hans und der Papa,
die riefen: welche Plage!
Die böse Maus ist wieder da
und just am Feiertage!
Nur Mutter sprach kein Klagewort.
Sie sagte unumwunden:
Sind erst die Süßigkeiten fort,
ist auch die Maus verschwunden!
Und wirklich wahr: Die Maus blieb weg,
sobald der Baum geleert war,
sobald das letzte Festgebäck
gegessen und verzehrt war.
Sagt jemand nun, bei ihm zu Haus,
– bei Fränzchen oder Lieschen –
da gäb es keine Weihnachtsmaus,
dann zweifle ich ein bißchen!
Doch sag ich nichts, was jemand kränkt!
Das könnte euch so passen!
Was man von Weihnachtsmäusen denkt,
bleibt jedem überlassen.
(James Krüss)

Und damit die Weihnachtsmaus auch etwas zu Naschen hat:
*Gebrannte Mandeln*
200 g Zucker
1x Vanillezucker
100 ml Wasser
200g ganze Mandeln
Zimt nach Belieben
Zimt, Zucker, Vanillezucker und Wasser zum Kochen bringen, Mandeln dazugeben. So lange rühren, bis die Mandeln beginnen zu glänzen.
Auf einem Backblech großzügig zum Auskühlen verteilen.
Schnell verzehren oder vor Weihnachtsmäusen gut gesichert verstecken.

OMNIA TEMPUS HABENT

Diagnose IPAH im Februar 2013, in Behandlung bei OA Dr. Ulrich Krüger, jetzt Dr. Fischer Herzzentrum Duisburg, Medikamente: Sildenafil, Bosentan jetzt Macitentan, Subkutane Treprostinilpumpe, seit Januar 2024 getunnelter ZVK mit externer Pumpe (Groshongkatheter), 24/7 Sauerstoff, Marcumar, Diuretika

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

19 Dez 2020 23:32 #968 von danny
3. Türchen

Adventssingen Salzburg "Stille Nacht..."


OMNIA TEMPUS HABENT

Diagnose IPAH im Februar 2013, in Behandlung bei OA Dr. Ulrich Krüger, jetzt Dr. Fischer Herzzentrum Duisburg, Medikamente: Sildenafil, Bosentan jetzt Macitentan, Subkutane Treprostinilpumpe, seit Januar 2024 getunnelter ZVK mit externer Pumpe (Groshongkatheter), 24/7 Sauerstoff, Marcumar, Diuretika

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

19 Dez 2020 23:35 #969 von danny
4. Türchen

Schön ist´s in der Weihnachtszeit
Adventsgedicht für Kinder

Kerzenschimmer im Advent.
Hell am Kranz die Kerze brennt.
Stille und Gemütlichkeit.
Schön ist´s in der Weihnachtszeit.
Tannenzweige, Plätzchenduft.
Engelshaar schwebt durch die Luft.
Friede und Besinnlichkeit.
Schön ist´s in der Weihnachtszeit.
Heimlichkeiten, Wichtelei.
Da sind alle gern dabei.
Spannung und Beschaulichkeit.
Schön ist´s in der Weihnachtszeit.
Basteleien, Krippenspiel.
Und zu tun gibt´s jetzt so viel.
Freude und Gemeinsamkeit.
Schön ist´s in der Weihnachtszeit.
Weihnachtslieder und Musik.
Kinderaugen hell vor Glück.
Lichterglanz und Festlichkeit.
Schön ist´s in der Weihnachtszeit.
© Elke Bräunling

OMNIA TEMPUS HABENT

Diagnose IPAH im Februar 2013, in Behandlung bei OA Dr. Ulrich Krüger, jetzt Dr. Fischer Herzzentrum Duisburg, Medikamente: Sildenafil, Bosentan jetzt Macitentan, Subkutane Treprostinilpumpe, seit Januar 2024 getunnelter ZVK mit externer Pumpe (Groshongkatheter), 24/7 Sauerstoff, Marcumar, Diuretika

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

19 Dez 2020 23:37 #970 von danny
5. Türchen

Der Abendstern
Am Himmel glänzt ganz hell und fern,
der allererste Abendstern.
Rings um ihn, ist dunkle Nacht,
der Stern hält stolz, die Abendwacht.
Er schaut zur Erde, auf jedes Tier,
blickt auf die Häuser, schaut auch zu Dir.
Er schickt mit seinem Silberschein,
Dir gute Wünsche, ins Herz hinein.
Und naht die liebe Weihnachtszeit,
trägt er sein schönstes Silberkleid.
Und hält, für Dich am Himmelsbaum,
bereit, den schönsten Weihnachtstraum.
Steig auf dem Silberschein zum Baum
Und pflücke dir dort einen Traum.
Der Stern strahlt Dir, auf Deiner Reise,
auf seine ganz besondere Weise.
Stern der Liebe, wird er genannt,
strahlt mit glänzendem Schein,
hell wie ein leuchtender Diamant,
In manches liebe Herz hinein.

Autorin teils unbekannt,
teils Karin Thießen

OMNIA TEMPUS HABENT

Diagnose IPAH im Februar 2013, in Behandlung bei OA Dr. Ulrich Krüger, jetzt Dr. Fischer Herzzentrum Duisburg, Medikamente: Sildenafil, Bosentan jetzt Macitentan, Subkutane Treprostinilpumpe, seit Januar 2024 getunnelter ZVK mit externer Pumpe (Groshongkatheter), 24/7 Sauerstoff, Marcumar, Diuretika

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

19 Dez 2020 23:38 #971 von danny
6. Türchen

Nikolaus im Walde
Es rauscht der Wind im Winterwalde
durch die kühle graue Flur
und ein Jeder hofft – schon balde
find er St. Niklolauses Spur.
Ach, wann wird er endlich kommen,
dieser heiß ersehnte Gast?
Kinder blicken teils benommen
von Baum zu Baum, von Ast zu Ast.
In den Blicken heißes Sehnen,
Fragen, was wird dann geschehen?
Und mancher tut schon mal erwähnen,
"Ich hab St. Nikolaus gesehn".
Langsam neigt der Tag sich nieder,
Die Winternacht, sie steigt herauf,
als ein leises Raunen wieder,
stoppt der Kinder frommen Lauf.
Da aus dunstigem Gefilde
steigt wie eine Nebelnacht,
ein stilles schattiges Gebilde,
und die Dämmerung ist erwacht.
Kinderblicke werden helle
die Gesichter sind verzückt,
als Niklaus an der Tagesschwelle,
tritt in ihren Sehnsuchtsblick.
Du guter alter Nikolaus,
du Freund der Kinder nah und fern,
leer Deinen Sack heut bei uns aus,
wir alle haben dich so gern.

OMNIA TEMPUS HABENT

Diagnose IPAH im Februar 2013, in Behandlung bei OA Dr. Ulrich Krüger, jetzt Dr. Fischer Herzzentrum Duisburg, Medikamente: Sildenafil, Bosentan jetzt Macitentan, Subkutane Treprostinilpumpe, seit Januar 2024 getunnelter ZVK mit externer Pumpe (Groshongkatheter), 24/7 Sauerstoff, Marcumar, Diuretika

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

19 Dez 2020 23:40 #972 von danny
7. Türchen


OMNIA TEMPUS HABENT

Diagnose IPAH im Februar 2013, in Behandlung bei OA Dr. Ulrich Krüger, jetzt Dr. Fischer Herzzentrum Duisburg, Medikamente: Sildenafil, Bosentan jetzt Macitentan, Subkutane Treprostinilpumpe, seit Januar 2024 getunnelter ZVK mit externer Pumpe (Groshongkatheter), 24/7 Sauerstoff, Marcumar, Diuretika

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

19 Dez 2020 23:41 - 19 Dez 2020 23:42 #973 von danny
8. Türchen

[url=https://www.facebook.com/groups/1816985131909034/user/100002519010464/?__cft__[0]
[/url]Menschen mit Herz

Sie sind anspruchslos und herzlich,
schenken Licht bei Dunkelheit,
machen sich um dich Gedanken-
geben Hoffnung ,sehen weit,
Leben meistens unauffällig,
stell`n sich nie ins Bühnenlicht;
sie verarzten deine Seele,
wenn sie wieder furchtbar sticht.
Geben,ohne zu verlangen,
reichen dir vertraut die Hand;
helfen,um dich froh zu sehen.
mit viel Herz und und Verstand.
Zeigen dir ganz neue Wege,
wenn du dich verlaufen hast .
Selbst wenn`s dir mal nicht so gut geht ,
sind sie trotzdem gern dein Gast.
Besinnlichkeit und Kerzenschein,
Adventszeit könnte immer sein!
Wo Menschenherzen off`ner sind,
sich jeder freut so wie ein Kind!
Wo wir des Nachbars Not auch sehn,
und vieles besser dann versteh`n.
Ich wünsch`Advent mir jederzeit,
viel Hoffnung, Mut und Heiterkeit!!

OMNIA TEMPUS HABENT

Diagnose IPAH im Februar 2013, in Behandlung bei OA Dr. Ulrich Krüger, jetzt Dr. Fischer Herzzentrum Duisburg, Medikamente: Sildenafil, Bosentan jetzt Macitentan, Subkutane Treprostinilpumpe, seit Januar 2024 getunnelter ZVK mit externer Pumpe (Groshongkatheter), 24/7 Sauerstoff, Marcumar, Diuretika

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

19 Dez 2020 23:52 #974 von danny
9. Türchen


OMNIA TEMPUS HABENT

Diagnose IPAH im Februar 2013, in Behandlung bei OA Dr. Ulrich Krüger, jetzt Dr. Fischer Herzzentrum Duisburg, Medikamente: Sildenafil, Bosentan jetzt Macitentan, Subkutane Treprostinilpumpe, seit Januar 2024 getunnelter ZVK mit externer Pumpe (Groshongkatheter), 24/7 Sauerstoff, Marcumar, Diuretika

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

20 Dez 2020 00:01 #975 von danny
10. Türchen

Mit freundlicher Genehmigung der Autorin Dagmar Finger :-)

Max fiel vom Himmel
Es war kein richtiges Fallen oder Fliegen. Eher als schwebte er langsam
nach unten. Max wunderte sich drüber, denn die anderen Sterne hatten ihn
heftig geschubst. Und so war er über die Himmelskante gefallen. Es war
auch kein Versehen, nein es war extra, also absichtlich gewesen.
»Lerne erst einmal, ein richtiger Weihnachtsstern zu sein, dann kannst du hier
oben mitreden. « Hatten sie gesagt, die großen Sterne. Ihn dann an den
Rand des Himmels gebracht.
Aber er traute sich nicht, war zu ängstlich. Wer springt auch freiwillig ins
Nichts? Und da haben sie ihn eben einfach geschubst.
Von oben sah alles sehr klein, ja fast winzig aus, doch je näher er der Erde kam, umso größer wurden die Dinge
Hell erleuchtete Fenster und das grelle Licht vieler Straßenlaternen,
Lichtpunkte, die überall hin- und herfuhren, rot-gelbe und grüne Punkte,
die im Dunkeln blinkten, zeigten den Weg zu den Menschen
»Bald ist Heiligabend. Das ist für dich eine gute Gelegenheit, endlich ein
Weihnachtsstern zu werden. Deine Aufgabe ist es zu leuchten, ganz hell
zu leuchten. Alle Sterne strahlen und zu Weihnachten ganz besonders hell
an einem Tannenbaum. Schau dich an, ganz trübe bist du, und auch noch
zu klein geraten. Dich sieht man ja kaum. Versuch dein Glück auf Erden.
«.

Das hatten sie noch hinterher gerufen und gelacht. Ja, er war nun mal ein
wenig anders als die anderen. Klein, blass, etwas trüb. Ihn störte das
nicht. Warum nur machten die andereneinen aber auch immer das Leben so schwer, dachte er und seufzte leise.
Das Schweben gefiel ihm, es fühlte sich leicht und frei an. Je nachdem, auf
welche Seite er sein Gewicht verlagerte, schwebte er mal nach rechts,
dann wieder nach links, nach oben und nach unten. Er wurde sogar so
mutig, dass er es im Kreis herum versuchte. Soviel Spaß hatte er lange
nicht mehr gehabt. Schön war es, aber auch anstrengend.Ein Fenster im
dritten Stock eines hohen, geraden Hauses war geöffnet. Eine Kerze stand
innen auf der Fensterbank, und flackerte ein wenig durch den Luftzug.
Die bunt gemusterte Gardine war zurückgezogen und die Kälte waren die
Fenster beschlagen. Max konnte jedoch so eben Atemwölkchen erkennen.
Jemand saß am Fenster.
Ein guter Landeplatz, dachte er und hatte gerade noch genug Kraft, sich an der Außenkante der Fensterbank festzuhalten.
Ein Mädchen schaute ihn erstaunt und etwas erschrocken an. Ihr Mund formte
ein Ohhhh. Und in ihren Augen schimmerte das Kerzenlicht wie kleine
Juwelen. Ihre Haare waren gelockt und standen wuschelig vom Kopf ab. Sie
trug ein rosa Nachthemd mit Schäfchen darauf. Max fand sie wunderschön.
»Hallo«, sagte er leise und musste sich vorher etwas räuspern, hatte er doch nie
zuvor mit einem Menschen gesprochen. Er schwieg sowieso lieber. Mit wem
sollte er auch groß reden? Und dann noch einmal etwas lauter »Hallo«.
Das Mädchen wollte gerade etwas sagen und ihm ihre schmale Hand entgegenstrecken, da rief eine schrille Stimme aus dem Zimmer
»Rea, wie oft soll ich es dir noch sagen? Mach das Fenster zu! Bitte. Es
zieht. Warum nur kannst du nicht aufhören in die Nacht zu starren. Was
siehst du da eigentlich? «
»Sterne«, sagte Rea gerade, als die Fensterscheiben mit einem Knall geschlossen
wurden, das Kerzenlicht ausging und Rea hinter der gerade zugezogenen
Gardine verschwand. Jetzt formte Max ein Ohhhh mit seinem Mund und
rutschte vor Schreck von der Fensterbank.
Er fiel und fiel diesmal …. immer schneller ... und landete mit einem schmerzhaften Aufprall auf dem Gehsteig vor dem Haus.
Und weil das Schicksal es so wollte, rannten die ersten großen Füße einfach
über ihn hinweg. Manche trafen Max schon mal am Zackenrand oder in der
Mitte. Ein junges Pärchen trampelte sogar auf ihm herum, als es sich die
Füße wärmte.Weil er so klein war übersahen ihn viele, und Menschen
verschmutzten ihn noch mehr,indem sie auf ihm herumtrampelten.
Denn es gab schon den ersten Schneematsch auf der Straße.
Mit letzter Kraft schaffte er es, sich bis zur Hausecke zu bewegen. Dort blieb er schwer atmend liegend.
Aus den Augen kullerten Tränen. Sie wischten einen der winzigen Zacken
sauber. Doch das bemerkte Max nicht mehr. Vor lauter Erschöpfung und
Kummer schlief er ein.
Das Haus mit dem Fenster im dritten Stock gehörte Reas Eltern. Rea war fünf
Jahre alt und wohnte dort mit ihnen allein. Sie hatte es nicht immer
einfach, denn die Eltern waren sehr streng mit ihr. Spaß gab es nicht
oft. Da beide Eltern zur Arbeit gingen, kam sich Rea oft einsam vor.
Gegen Abend am Fenster zu stehen und zu den Sternen zu schauen, das
machte sie gerne. Sie nannte es immer Gedanken auf die Reise schicken
Heute Morgen, so hatte die Mutter gesagt, gibt es viel zu erledigen. »Trödle
nicht schon wieder herum. «Deshalb gingen sie nun gemeinsam aus der
Haustüre.
Es war ein sonniger, wenn auch kalter Tag und Rea trug zum ersten Mal ihr
Mütze und die passenden Handschuhe dazu. Die Füße steckten in
gefütterten Stiefel in Rosa. Was sonst?
Als sie gerade im Ausgang standen, blinkte etwas an der Hausecke. Ein
Sonnenstrahl hatte sich dorthin verirrt, und es war so, als zeigte er
auf einen kleinen hellen Fleck, der dort im Schmutz lag.
Rea ging hin und bückte sich neugierig, um das schmutzige Teil aufzuheben.
»Lass das fallen, wir heben nichts vom Boden auf, wie sehen denn jetzt die
Handschuhe aus. Rea also wirklich! Noch sind wir keine Minute aus der
Türe und du bist schon ein Schmutzfink. Ich weiß gar nicht was ich noch
mit dir machen soll. Komm jetzt endlich! «
Rea gelang es noch, das Teil in die Manteltasche zu stecken, da zerrte ihre Mutter sie auch schon weiter.
Es gab wirklich jede Menge zu besorgen, nur nicht für Rea. Immer dann,
wenn sie in der langen Schlange vor den Kassen warten musste, rieb sie
mit dem Handschuh an dem Teil
Dadurch bekam es einen schimmernden Glanz, nur der Handschuh sah nicht mehr so
neu aus wie noch am Morgen.Stunden später kamen sie zurück.
Rea durfte auf ihr Zimmer. Das schimmernde Teilchen hatte sie versteckt in der Hand mitgenommen und legte es nun auf ihr Bett.
Sie erkannte, dass es der kleine Stern von gestern Abend war und schubste ihn an.
»Na du ? Bist du ein echter Stern? «
Max öffnete die Augen und erblickte Rea. Sie sah so wunderschön aus mit dem neugierigem Blick und den rosa Wangen
»Ja, ich bin ein echter Stern vom Himmel da oben ...«, eine seiner Zacken
zeigte zur Decke. »Ich bin Max. Weil Weihnachten ist, hab’ ich die
Aufgabe, ein leuchtender Stern am Tannenbaum zu sein. Doch für mich ist
die Aufgabe zu schwer. Schau, ich strahle nicht, ich bin trüb und viel
zu klein. Er schämte sich fast für sein Aussehen. «
»Ich hab dich geputzt, du siehst schon viel sauberer aus«, meinte Rea und hob ihn hoch ins Licht.
»Ich könnte dich noch ein wenig mit Spucke bearbeiten, dann siehst du noch
besser aus. Papa macht das auch immer, wenn er irgendwo einen Fleck hat.
«
»Mit Spucke? Ist das wirklich eine gute Idee? «, fragte Max doch sehr verwundert.
»Warum nicht? Wir können es versuchen. «
Von nun an wurde Max jeden Abend geputzt. Tagsüber lag er unter dem Bett,
damit Reas Mama ihn nicht fand. Rea putzte und wischte, spuckte, wischte
und putze. Die ganzen drei Tage bis Weihnachten.
Und endlich war der Heilige Abend da
Reas Zappeln und Fragen, wie lang noch, nutzte alles nichts. Erst als die
Glocken sechs Mal anschlugen, riefen Mama und Papa sie ins
Weihnachtszimmer.Mitten im Raum stand ein prächtiger Weihnachtsbaum.
Bunte Kugeln schmückten ihn und silbernes Lametta. Auf der Spitze saß
ein großer goldener Stern. So groß, dass er fast bis an die Zimmerdecke
reichte.
Bevor das Glöckchen klingelte, damit die Geschenke ausgepackt werden konnten, ging Rea auf den Baum zu.
Sie hängte den Stern an eine Stelle, die sie gerade noch auf Zehenspitzen stehend erreichen konnte.
Dann trat sie zur Seite und betrachtete ihn. Durch das viele Reiben und
Rubbeln war er glänzender und strahlender als je ein Stern zuvor. Wenn
er dazu noch in Reas Augen blickte, so schien es, als würde sein
Leuchten schon fast ein Glühen sein.
»WAS ist DAS denn? «, fragten die Eltern entsetzt. Rea zuckte mit den
Schultern und antwortete. Das? Das ist Max er fiel vom Himmel. «
Nie hat ein Stern schöner am Weihnachtsbaum geglänzt, nie ein Stern strahlender an einem Baum gehangen als Max an diesem Abend.
ENDE[url=https://www.facebook.com/groups/1816985131909034/user/100004037004006/?__cft__[0]
[/url]

OMNIA TEMPUS HABENT

Diagnose IPAH im Februar 2013, in Behandlung bei OA Dr. Ulrich Krüger, jetzt Dr. Fischer Herzzentrum Duisburg, Medikamente: Sildenafil, Bosentan jetzt Macitentan, Subkutane Treprostinilpumpe, seit Januar 2024 getunnelter ZVK mit externer Pumpe (Groshongkatheter), 24/7 Sauerstoff, Marcumar, Diuretika

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Powered by Kunena Forum